Skip to main content
Aktuelles

Dörte-Sambraus-Preisverleihung 2020/21

Dörte-Sambraus Preisverleihung mit zwei Preisträgern

 

Auf diese Übergabe haben Michael Horn, Inhaber der gleichnamigen Schreinerei in Pullach und Manfred Müller, Inhaber eines Betriebes für Sicht- und Sonnenschutz in Königsdorf, lange warten müssen. Bereits im vergangenen Jahr wurden die beiden als Preisträger des Dörte-Sambraus-Preises, gestiftet von der Alexander-Brochier-Stiftung, ausgewählt. Die Preisverleihung musste wegen der Pandemie ausfallen.

 

„Jetzt holen wir das in kleinem Rahmen nach“, begrüßte die Geschäftsführerin der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe (IHKJH), Angelika Schmidbauer, die knapp ein Dutzend Gäste im Saal der Littig-Villa. „Der Anlass ist nicht weniger würdig – wir wollen Menschen danken, die sich in besonderer Weise für unsere Jugendlichen engagiert haben.“

Erstmals gab es seit der ersten Preisträgerin 1996 zwei zu Ehrende. „Beides sind Handwerksbetriebe, die uns sehr verbunden sind. Sie haben von der IHKJH betreute Jugendliche als Lehrlinge und Angestellte aufgenommen und sich äußerst engagiert um sie gekümmert“, stellte Catherine Kemeny-Sambraus, Tochter von Dörte Sambraus und Gesellschafterin der IHKJH, die Kandidaten vor.

Der Kontakt zum Schreiner Michael Horn wurde über eine ehemalige Mitarbeiterin des Kinderheims Inselhaus (IH) hergestellt. Sie hatte Andi – einen Jugendlichen aus dem IH dabei, als sie die Schreinerei besuchte. Andi war sofort begeistert und absolvierte 2014 ein zehnwöchiges Praktikum und „wollte“, so der Schreinermeister, „eigentlich gar nicht mehr gehen.“ Die Folge: Andi begann 2015 bei ihm eine Ausbildung zum Holzarbeiter und arbeitet noch heute als Geselle in Festanstellung in der Schreinerei.

Manfred Müller, der zur Preisverleihung nicht kommen konnte, machte sogar extra einen Ausbildungsschein, um Lehrlinge aufnehmen zu können. 2009 bewarb sich, ebenfalls nach einem Praktikum, die junge Gesellin Jenny als Rolladen- und Sonnenschutzmechatronikerin – und blieb 10 Jahre im Betrieb. Jenny nahm in Vertretung ihres ehemaligen Chefs den Preis entgegen. Manfred Müller betonte in Vorgesprächen, dass ihm Schulnoten nicht so wichtig seien. Viel mehr zählten Geschicklichkeit, Teamfähigkeit, Motivation und Flexibilität. Als Lehrherr zeigt er viel Verständnis. „Die Jugendlichen kommen aus der Schule, haben wenig Lebenserfahrung und werden dann in eine völlig andere Welt geworfen.“

Dass man als Ausbilder Toleranz gegenüber gemachten Fehlern zeigen muss, zeichnet beide Preisträger aus. Aber: „Statt auf die Fehler hinzuweisen“, lobt Catherine Kemeny-Sambraus, „arbeiten beide Lehrherren aufwändig daran, die Fehlerquote gering zu halten – und das ist um einiges schwieriger.“ Wir gratulieren den Preisträgern und bedanken uns für ihr außerordentliches Engagement!

Von li: Catherine Kemeny-Sambraus, Jenny Spohr, Andi Becker, Michael Horn bei der Preisverleihung
Foto: Sabine Hermsdorff-Hiss